Bernd Schips, 1939, ist emeritierter Professor für Nationalökonomie der ETH Zürich. Nach dem Studium an den Universitäten in Karlsruhe, Tübingen und Bochum übernahm er nach der Habilitation (1970, Venia legendi für Wirtschaftstheorie und Ökonometrie) die Vertretung einer Professur für Mathematische Wirtschaftstheorie an der Universität Saarbrücken (1971). Danach wirkte er als Professor für Ökonometrie an der Universität Bochum (1972-1974), anschliessend als Professur für Ökonometrie an der HSG St. Gallen (1974-1992, Dekan der Volkswirtschaftlichen Abteilung der HSG von 1979-1981) und schliesslich bis zu seiner Emeritierung als Professur für Nationalökonomie an der ETH Zürich (1993-2005, Vorsteher des Departements für Recht und Ökonomie an der ETH Zürich, 1995-1997).
Prof. Schipfs war Gastprofessor an den Universitäten in Zürich, Saarbrücken, Karlsruhe und Eichstätt/Ingolstadt, Leiter der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (1992-2005), Leiter der Forschungsgruppe „Ökonometrische Methodenbank“ des Bundesministeriums für Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland (1974-1978), Mitglied des Sachverständigenkreises „Informationstechnologie“ des Bundesministeriums für Forschung und Technologie der Bundesrepublik Deutschland (1976-1980), Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Konjunkturfragen (1980-1996, Präsident 1994-1996), Leiter der Expertengruppe „Landesindex der Konsumentenpreise, LIK 2000“ (1998-2000), Mitglied der Expertengruppe für Berufsbildung (1998-2000), Präsident der Expertengruppe für Wirtschaftstatistik (1998-2004), Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des ifo-Institutes in München) (1993-1999), Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des ZEW in Mannheim (1994-2013), Präsident des Centre for International Research on Economic Tendency Surveys und Editor-in-Chief “Journal of Business Cycle Measurement and Analysis” (2000-2006).
Seine Publikationsliste weist Bernd Schips als Autor oder Co-Autor von mehr als zweihundert Artikeln in wissenschaftlichen Zeitschriften und mehr als einem Dutzend Fachbüchern aus. Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten sind Methoden der Statistik und Ökonometrie sowie empirische Analysen wirtschafts- und sozialpolitischer Fragestellungen und Entwicklungen.
1 Kommentar
Was Professor Schips zum Grundproblem des strangulierten Wettbewerbs schreibt, vertreten Gesundheitsökonomen seit langem. Ausgerechnet das wichtigste Wettbewerbselement, Vertragsfreiehit für die Krankenkassen, hat man bei der Diskussion um das KVG in den 1990er-Jahren eliminiert. Und jetzt wird an allen möglichen und ummöglichen Orten mit Regulierungen versucht, das Kostenwachstum zu bremsen. Populär sind Eingriffe bei den Tarifen, was aber über Mengenausweitungen (wo das wirkliche Problem liegt) leicht wieder aufgefangen werden kann.
In Umfragen bekennen sich die Leute zwar mehrheitlich für mehr Wettbewerb und eine Lockerung des Vertragszwanges, aber in der Politik gilt dies unter dem Einfluss der mächtigen Ärzte-Lobbies immer noch als «nicht mehrheitsfähig». Viele Leute fallen auf das unsägliche Argument der Ärzteverbände herein, die Aufhebung des Vertragszwangs bedeute auch die Abschaffung der freien Arztwahl.
Umfragen und Volksabstimmungen sind halt nicht dasselbe, und so lassen sich Umfrageergebnisse auch nicht einfach als verlässliche Hinweise auf das politisch Opportune verwenden. Und wenn in Volksabstimmungen die «Lösung» Einheits-Krankenkasse verworfen wird, lässt dies auch nicht den Schluss zu, dass eine Mehrheit der Leute in anderen Abstimmungen über Mssnahmen im Gesundheitswesen ebenso wettbewerbsfreundlich entscheiden. Rationales Verhalten in diesem ökonomisch relevanten Sinne ist weder beim Stimmvolk, noch bei den gewählten Politikern sehr verbreitet. Das erklärt auch, weshalb echte Reformen im Gesundheitswesen «nicht mehrheitsfähig» sind.